Erich Salomon (1889 – 1945)

Der Zahntechniker Erich Salomon wurde am 20. 08. 1889 in Neuwied geboren. Nach Worms kam er um 1930 vermutlich über seinen Schwager, den Zahnarzt Dr. Katz  und Mann seiner Schwester (vgl. Nr. 6). Verheiratet war Erich Salomon mit Henriette Salomon geb. Eibel, geb. am 04. 02 1897 (Neuwied oder Worms?). Die Salomons wohnten zunächst in der Bebelstraße (1933-1945 Peter-Gemeinder-Straße) 35, ab 1939 in der Färbergasse 7. Wie Frau Salomon war auch der Sohn Werner Salomon, geb. 16. 12. 1930 in Worms, evangelischer Konfession.

Im Zusammenhang mit dem Pogrom vom November 1938 war Erich Salomon mit weiteren 86 jüdischen Wormsern verhaftet und vorübergehend in das KZ Buchenwald gebracht worden. Er kehrte, wie die meisten anderen Wormser, nach wenigen Wochen zurück. Auf einem Fragebogen trug er im Frühjahr 1940 ein, er habe früher mit der nationalliberalen Deutschen Volkspartei sympathisiert.  Da er in einer „privilegierten Mischehe“ lebte, blieb er von den Deportationen im Jahr 1942 verschont. Doch musste er in der Mainzer Firma Werner & Merz Zwangsarbeit leisten. Täglich fuhr er morgens um 5 Uhr mit dem Zug nach Mainz und kam abends gegen 20 Uhr zurück. Die Wohnsituation der Familie soll sich inzwischen verschlechtert haben, sie musste in einer unbeheizten Lagerhalle wohnen.

Am 19. 12. 1945 wurde Erich Salomon mit den beiden noch in Worms verbliebenen Partnern aus Mischehen, Rosa Bertram (vgl. dort) und Alfred Lang, verhaftet. Nach zweiwöchiger Inhaftierung im Polizeigefängnis in der Erenburgerstraße kamen sie in das Gestapogefängnis in Bensheim. Hier musste Salomon wiederum Zwangsarbeit und verlor bei einem Unfall einen Finger verlor. Einem Lazarett bei katholischen Schwestern hoffte er bis zum Einmarsch der amerikanischen Truppen sicher zu sein, wurde jedoch am 24. 03. 1945 ebenso wie Rosa Bertram mit 11 anderen Häftlingen auf dem Kirchberg erschossen. Seine zunächst verscharrte Leiche wurde später auf den Ehrenfriedhof Bensheim Mitte überführt. Das Grab existiert noch.

Frau Salomon lebte nach Kriegsende weiter in Worms. Sohn Werner, den der Verfasser dieser Zeilen 1945/46 im evangelischen Kirchenchor der Dreifaltigkeitsgemeinde kennen lernte,  wanderte 1950 nach den USA (Cumberland) aus. 1997 hat er Worms und seine alten Freunde besucht.

(Dokumentation Schlösser, Salomon III; Erinnerungen Dr. Fritz Reuter)

Der Stein liegt vor dem Haus Färbergasse 9