Rosa Reinhard, geb. Strauß (1883 – 1943) und Robert Reinhard (1876 – Deportation nach Auschwitz)

Rosa Reinhard geb. am 20.10.1883 in Obertiefenbach und
Robert Reinhard geb. am 20.11.1876 in Offenbach

Seit 1922 lebte die Familie Reinhard hier im eigenen Haus in der Judengas- se 25.  Im EG betrieb Robert Reinhard ein Kolonialwarengeschäft, darüber befand sich die Wohnung der Familie.

Robert Reinhard war 1906 aus Pirmasens nach Worms gezogen und wohnte zuerst in der Hardtgasse 9, ab 1908 in der Gaustr. 25. Später war er vorübergehend als Dekorateur im Jüdischen Altersheim Hintere Judengasse 6 gemeldet. Warum er dort als etwa 30-jähriger wohnte, wissen wir nicht.

Von Anfang bis Ende des 1. Weltkriegs war er als Frontsoldat (EK II) erst im Westen, später in der Ukraine. Nach 1935 wurde ihm das von Reichspräsident Hindenburg gestiftete Ehrenkreuz für Frontkämpfer verliehen.
Robert Reinhard war in erster Ehe mit Blondine Reinhard geb. Löb aus Ungstein verheiratet, die am 19.8.1918 in Worms gestorben ist. Aus dieser Ehe ging eine Tochter Irene geb. 28.5. 1908 hervor, die am 15.9.1938 Walter Korn, Pfortenring 9, heiratete.

Robert Reinhard und seine 2. Ehefrau Rosa geb. Strauß, die in den letzten Jahren gelähmt und blind war, wurden am 27. 9.1942 nach Theresienstadt deportiert. Beide sind nicht zurückgekehrt.

Am 1.1.1943 starb Robert Reinhard in Theresienstadt. Seine Frau Rosa wurde nach Auschwitz weiter deportiert und dort ermordet.
Das gleiche Schicksal erlitten Tochter Irene und deren Ehemann Walter Korn, sowie dessen Eltern Rosa und Adolf Korn.

Die Steine liegen vor dem Haus Judengasse 25.