2025

Ausblick

Nächster Warmaisa-Stammtisch: Dienstag, 2. Dezember 2025 um 19:30 Uhr im DIMITRA, Kämmererstr. 56

Sie sind herzlich eingeladen. Tauschen Sie sich mit uns aus und bringen Sie gern interessierte Freundinnen und Freunde mit.

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Rückblick:


13. November 2025: Tanzperformance „Stolpersteine bewegen“ von Laura Evangelisti und Beatrice Risiglione auf der Bühne des Gauß-Gymnasiums Worms

Am Donnerstag, 13. November 2025 griffen die Künstlerinnen Laura Evangelisti und Beatrice Risiglione den Gedanken Gunter Demnigs auf, Stolpersteine als ‚lebendige Skulptur‘ zu verstehen und zogen in der sehr gut besetzten Aula des Gauß-Gymnasiums Worms alle Zuschauer in ihren Bann.

Foto: Nikole Metzdorf

Weitere Fotos werden demnächst zur Verfügung gestellt.

Die Tänzerinnen Laura Evangelisti und Beatrice Risiglione „erzählen“ in ihrer Tanzperformance von ihrer Begegnung mit Stolpersteinen und den Schicksalen, die dahinterstehen.

Dazu beziehen sie sich auf konkrete Geschichten: „Orli“ z.B. stammte aus einer kommunistisch geprägten Trierer Familie. Sie überlebte das KZ Ravensbrück, starb aber an ihren tiefen seelischen Verwundungen. „Henriette“ wurde im Rahmen der ‚Aktion T4‘ in Hadamar ermordet. Das Schicksal von Sinti und Roma wird ebenfalls beispielhaft thematisiert.

Das musikalische Repertoire umfasst Auszüge aus klassischen und modernen Kompositionen sowie aus berühmten Soundtracks von Williams und Perlmann, Sequenzen von Bach, Chopin, Johann Johannsson, Werner Raditschnig, Hans Zimmer, Faaraò sowie Gipsy-Musik.

Laura Evangelisti, 24 Jahre alt, begann ihre Tanzausbildung in Bologna und nach Stationen in Florenz und Berlin ist sie seit 2019 Mitglied des Tanzensembles des Trierer Theaters. Sie choreographierte bereits mehrere eigene Stücke.

Beatrice Risiglione, 23 Jahre alt, begann ihre Tanzausbildung in Bergamo, führte sie später in Lausanne und Paris weiter; auch Beatrice Risiglione ist Mitglied des Tanzensembles des Trierer Theaters. Sie ließ sich anrühren von den zerstörten Lebensgeschichten und unerfüllten Träumen, die sich hinter den Inschriften der Stolpersteine verbergen. Die Namen trägt sie in ihr Notizbuch ein, um sich mit den Lebensgeschichten auseinanderzusetzen und durch Kunst gegen das Vergessen anzugehen.

Dr. Kallmann, Direktor des Gauß-Gymnasiums und Karin Drach, 2. Vorsitzende von Warmaisa e.V. eröffneten den Abend. Initiator der Veranstaltung ist der Kulturverein Kürenz e.V. aus Trier und dessen 1. Vorsitzender Dr. Johannes Verbeek führte in das Thema ein.

Die Tanz-Performance Stolpersteine bewegen wird durch die Stadt Trier und das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Das Gauß-Gymnasium stelle seine Aula zur Verfügung und Warmaisa e.V. lud die Beteiligten und alle Zuschauer ein.

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1. November 2025 im Mozartsaal des WORMSER: Michel Friedmans Lesung aus seinem Buch „Judenhass“ – ein großer Erfolg

Im Rahmen der SchUM Kulturtage 2025 Worms förderte WARMAISA – Gesellschaft zur Pflege und Förderung jüdischer Kultur in Worms – diese Veranstaltung.

Hier Ulrike Schäfers Artikel in der Wormser Zeitung zur Lesung:
Wormser Zeitung, Montag, 03.11.2025

Wachsende Sorge um Demokratie

Michel Friedman liest bei SchUM-Kulturtagen aus „Judenhass“ / Publizist mit deutlicher Botschaft an Zuhörer

Mahnende Worte: Der Autor Michel Friedman sieht in Deutschland eine zunehmende Gefährdung der Demokratie und wundert sich über die Lethargie in der Bevölkerung.

Von Ulrike Schäfer

WORMS. In Klütz, Mecklenburg-Vorpommern, kam es kürzlich zu einem Eklat, weil eine fürs kommende Jahr angekündigte Lesung mit Michel Friedman abgesagt wurde, angeblich, weil man ihn nicht genug schützen könne. In Worms dagegen wurde der renommierte Publizist am Samstag mit größtem Respekt von OB Adolf Kessel und Gerhard Schwab, dem Vorsitzenden des Vereins Warmaisa, im ausverkauften Mozartsaal willkommen geheißen. Kulturkoordinator David Maier, der die Veranstaltung mit viel Feingefühl moderierte, stellte den Juristen, Autor und Moderator als prägenden zeitgenössischen Denker vor.

Einstieg mit einer rhetorischen Frage

Friedmann las im Rahmen der SchUM-Kulturtage Passagen aus seinem im vergangenen Jahr veröffentlichten Buch „Judenhass“, und die ersten Worte waren provokativ: „Wie macht man es, so gleichgültig, so abgestumpft zu sein?“ Mit dieser eher rhetorischen Frage bezog sich der Autor sowohl auf eine fehlende, zumindest wenig sichtbare Solidarität der Deutschen mit dem israelischen Volk nach dem grausamen Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, als auch auf die Lethargie, mit der die Bürgerinnen und Bürger der wachsenden Gefährdung ihrer Demokratie begegneten.

Zunächst beklagte Friedman, dass in Deutschland die ersten Reaktionen auf das Massaker der Hamas – noch vor dem Vergeltungsangriff der israelischen Armee – antisemitische Demonstrationen gewesen seien. Weder seien in gleichem Umfang Menschen für die jüdischen Opfer auf die Straße gegangen, noch habe der Staat eingegriffen, als in Berlin die Sätze „Tod den Juden“ skandiert worden seien. Nicht wütend mache es ihn, sondern traurig, dass sich heute Juden und Jüdinnen in Deutschland nicht mehr frei bewegen können, dass jüdische Schulkinder mit dem Wissen leben müssten, dass ihr Leben hier bedroht ist.

Einerseits führte Friedman die „selektive Solidarität“ auf prinzipiell fehlende Empathie mit anderen Menschen zurück, ob Juden, Muslime, Migranten, Queere, andererseits aber auch auf einen wieder erstarkenden Antisemitismus. Nicht ganz nachzuvollziehen war sein Argument, dass allein die christlichen Kirchen für den Antijudaismus verantwortlich seien, am wenigsten bezweifeln nämlich diese selbst nicht, dass sie sich schuldig gemacht haben, bekennen dies auch, und in keiner Kirche wird man heute noch hören, dass die Juden die Mörder Jesu seien. Tatsächlich, führte Friedman aus, wurde die Katastrophe der Shoa in der Nachkriegszeit lange nicht aufgearbeitet – meist auch nicht mit der erforderlichen Konsequenz. Viele Verantwortliche wurden staatlicherseits nicht verfolgt, aber es fanden auch keine Gespräche zwischen den Generationen statt. Schweigen herrschte in den meisten Familien vor. Das erschwere einen Austausch mit den Nachkommen von Betroffenen, Voraussetzung für Empathie und den festen Willen, „es anders zu machen“.

Besonders im Blick hatte Friedman den Zustand der Demokratie, ihre allmähliche Aushöhlung durch den strukturellen Rechtsradikalismus, wie man ihn in den USA und Ungarn erlebe. Die Reizschwelle habe sich in den letzten Jahren immer weiter verschoben. „Können Sie mir garantieren, dass Deutschland noch in vier bis acht Jahren demokratisch ist? Kann ich mich auf Sie verlassen, können Sie sich auf sich verlassen?“, fragte er in die Runde. Er iagnostizierte unter anderem einen Verlust einer aufgeklärten, wissensbasierten Streit- und Konfliktkultur und forderte, dass schon in den Schulen Methoden vermittelt werden müssten, um Gerüchte zu dekonstruieren. Immer wieder betonte er eindringlich, dass er für die Demokratie kämpfe, weil er in Freiheit leben wolle. „Wenn Sie sich in Russland frei äußern, sitzen Sie bald im Gefängnis oder liegen auf dem Friedhof.“

Nach zwei Stunden wurde der leidenschaftlich argumentierende Rhetoriker mit Applaus verabschiedet. Nicht alle im Saal waren völlig von seinen Ausführungen überzeugt, unter anderem nicht von der Behauptung, dass Muslime nie unter Generalverdacht gestellt würden. Einer Dame fehlte auch ein positiver Ansatz. Doch die Mehrheit strahlte, war begeistert von diesem Abend. „Der war für mich der Höhepunkt der SchUM-Kulturtage“, meinte der Warmaisa-Vorstand.

Im Anschluss signierte Michel Friedman noch Bücher, so auch sein jüngstes Buch „Mensch! Liebeserklärung eines verzweifelten Demokraten“.

Fotos: Karin Drach

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September 2025: Nachfahren der jüdischen Familie Siegmund May in Osthofen und in Worms

Foto: Inga May

Als am 22.11.2024 in Worms für Familie Siegmund, Eugenie und Werner May in Worms vor der Siegfriedstraße 40 (Ecke Renzstraße) Stolpersteine verlegt wurden, konnten die Nachfahren leider nicht anwesend sein.

Fast ein Jahr später jedoch kamen Werner Mays Tochter Silvia und Sohn Roberto mit ihren Familien im September 2025 aus Brasilien nach Worms. Anlass für die Einladung war ein Besuch in Osthofen, wo Familie Mays Vorfahren über mehrere Generationen gelebt hatte.

Inga May hat die Familie im Namen von Warmaisa e.V. empfangen und durch Osthofen und Worms geführt.

Hier ein Artikel aus dem Amtsblatt 41/2025 der Verbandsgemeinde Wonnegau zum Besuch der Familie May:

„Ein Glücksfall für Osthofen und Familie May aus Brasilien: Zur Stolperstein-Verlegung für ihre Vorfahren konnten sie 2024 nicht nach Worms kommen, aber jetzt passte Ihr Besuch zur Osthofener Verlegung am 8.9. Und mit Osthofen verbindet Familie May aus Brasilien sehr viel: Roberto und Silvia Mays Urgroßvater Samuel May kam um 1875 nach Osthofen und gründete im Dorfgraben eine Weinhandlung; die Söhne Ludwig, Max und Siegfried „siedelten aus“ und betrieben über 40 Jahre die Weinhandlung, Dampfbrennerei und Likörfabrik S. MAY & SÖHNE „Hauptstraße 128“.

Siegfrieds Sohn Werner verbrachte dort seine ersten Lebensjahre; dessen Kinder Roberto und Silvia waren glücklich und tief berührt, als die heutige Eigentümerin sie einlud, sich im Garten und im Haus umzuschauen. Sie hatten ein Foto dabei: ihr Vater als Kind „am Steuer“ eines Cabriolets dort in der Hofeinfahrt.

1929 zog die Familie nach Worms in die Siegfriedstraße. Die Villa wurde im Krieg zerstört und die Ruine abgerissen. Die Stolpersteine für Siegfried, Eugenie und Werner hat die Familie nun dort besucht. Für Werner war der Weg zur Oberrealschule damals ganz kurz. Aber schon 1936 schickten ihn die Eltern zum Onkel nach Brüssel, um überhaupt noch Unterricht zu haben, was hier für Juden kaum noch möglich war.

Die Inhaber von S. MAY & SÖHNE gerieten ins Visier der Nazis. Siegfried und Ludwig wurden mehrfach inhaftiert, 1938/39 saß Siegfried in Buchenwald ein. Ihre Häuser in Worms und Osthofen mussten sie verkaufen; S. MAY & SÖHNE war passé. Siegfried, Eugenie und Werner gelang die Flucht nach Südamerika. Werner wurde dort 101 Jahre alt. Max May und seine Familie wurden ermordet.

Auf dem jüdischen Friedhof spannten Silvia, Roberto und deren Verwandte den Familienbogen über 5 Generationen und 180 Jahre.“

(Hier ist der jüdische Friedhof Osthofen gemeint.)

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Mai 2025: Warmaisa e.V. sponsert Oberstufen-Exkursion des Gauß-Gymnasiums Worms nach Polen.

Im Mai 2025 nahmen 24 Oberstufen-Schülerinnen und -Schüler an einer Exkursion nach Polen mit Besuch in Krakau und Auschwitz teil.


Foto: Katja Baumgärtner, Gauß-Gymnasium Worms

Unter dem folgenden Link finden Sie den Bericht über die Exkursion:

https://www.warmaisa.de/wp-content/uploads/2025/09/Bericht-Gedenkstaettenfahrt-Mai-2025.pdf

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Frühjahr 2025: Warmaisa spendet drei Besucher-Bänke für den Jüdischen Friedhof Heiliger Sand in Worms

Die alten Bänke im Eingangsbereich des Heiligen Sands waren sehr abgenutzt und „warteten“ schon länger auf Ablösung. Im Frühjahr 2025 wurden dann endlich drei neue Besucher-Bänke installiert.

Bei schönem Wetter laden sie Besucher ein, sich dort auf den Spaziergang über den Heiligen Sand vorzubereiten oder den Eindruck nachwirken zu lassen.

Fotos Inga May

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Aus der Digitalen Ausgabe der New York TIMES vom 19. März 2025 über den Kindertransport, mit dem auch die Wormser Jüdin Suse Herz 1939 als 8-jähriges Mädchen nach England gelangte; die Stolpersteine für Suse Herz und ihre Familie liegen seit 2024 in der Kämmererstraße in Worms, vor dem Haus Nr. 10.

As Children, They Fled the Nazis Alone. Newly
Found Papers Tell Their Story.
Just under 10,000 Jewish children fled to Britain from Europe from December 1938 to September 1939.
Not much was known about their journeys, until recently.
Hanna Zack Miley, center, on her first day in England after being evacuated from Nazi Germany via the
Kindertransport, in July 1939.Credit…via Hanna Zack Miley

By Claire Moses
Reporting from London
Published March 19, 2025 Updated March 20, 2025, 11:10 a.m. ET
When Hanna Zack Miley boarded a German train in July 1939, she did not know that the journey would
permanently change her life.
She was 7 at the time, about to travel to Britain without her parents. She remembers saying goodbye to
them on the platform of the train station in Cologne, Germany. “They told me it was a nice trip, and I
believed it,” Ms. Miley, an only child, said. “I think they were trying to make it easy for me. I was the
apple of their eye.”
As her short legs took her up the steep steps of the train, she wanted to take one more look at her
parents. “I turned around, and I saw that they were crying,” Ms. Miley said. “It must have been awful for
them.”
In that moment she realized that this was not, in fact, a nice trip.
She never saw her parents again.
Ms. Miley, 93, now living in Phoenix, Ariz., is one of almost 10,000 Jewish children who were part of
the Kindertransport, a rescue mission that helped minors flee Nazi Germany to Britain, via the
Netherlands, between December 1938 and September 1939.
Over time, many details have been lost about this part of Holocaust history. But in the fall of 2024, Amy
Williams, a researcher, unearthed a trove of information about the mission: lists of names and other
identifying information about most of the children and chaperones who made the journey to Britain,
tucked away in the vast archives at Yad Vashem, Israel’s Holocaust memorial.
For Ms. Miley and many descendants of people who were part of the Kindertransport, the emergence of
the lists has helped shed light on a murky period in their family history and offered a sense of
connection to others who were affected. For researchers, the findings provide a key puzzle piece,
offering new information about the families and rescue organizations involved in the mission.
“I was always told, from when I started my work, ‘These lists don’t exist, they were destroyed,’” said
Dr. Williams, who was doing research for her third book about the Kindertransport when she discovered
the documents. “And they’re not.”
The lists she found were used by Dutch border guards to determine which children from other European
countries should be let through to Britain and which should be sent elsewhere.
A majority of the children on the Kindertransport, which was funded largely by Jewish communities in
Germany and Britain, arrived by boat, traveling from Hook of Holland to Harwich, England. From there,
they boarded trains to Liverpool Street Station in East London. Refugee organizations helped to match
them with foster families.
Refugee children who were part of the Kindertransport arriving in England in 1938.Credit…Fred
Morley/Hulton Archive, via Getty Images
The Kindertransport has long been taught as a feel-good story, researchers said, but the mission itself
was a complicated affair. The British government, for example, only allowed children to come into the
country without their parents, deeply traumatizing many of them. The children had to be healthy, and
they had to be from Nazi Germany (which included Austria and parts of the Czech Republic) rather than
from other parts of Eastern Europe.
Dr. Williams also found documents that helped reinforce the story of how the Kindertransport ended.
While many have suggested that it was the start of World War II in September 1939 that ended the
mission, the British refugee organizations operating the Kindertransport actually had decided that no
more than 10,000 children could come to the country because of the difficulty of housing them.
“The story is much more complex than the way we want to portray it,” said Laura Hobson Faure, a
professor at Panthéon-Sorbonne University-Paris 1 who wrote a book about Jewish children who fled to
France during the Holocaust.
“It’s not a feel-good story,” Dr. Hobson Faure said. “It’s a story, though, that did save lives.”
While thousands of children were rescued from the Nazis, many of them were traumatized by the
experience and never saw their family members again. At the same time, several children of
Kindertransport survivors said that their parents always felt a deep loyalty to Britain for the role it
played in their survival.
Ms. Miley had long known that thousands of other German children had also been on the
Kindertransport, but she said that seeing her name in black and white on an official list gave her a sense
of belonging. “Suddenly, it wasn’t me alone,” she said.
Through Dr. Williams’s research, Ms. Miley has connected with the descendants of other children on the
Kindertransport. Among them is Richard Aronowitz, 55. His mother — Doris Aronowitz, who died in
1992 — was on the same train as Ms. Miley in July 1939.
British government documentation for Doris Aronowitz, who was evacuated from Nazi Germany as a
child. Credit…via Richard Aronowitz
For Mr. Aronowitz and other descendants of the Kindertransport children, the lists of names, dates and
numbers have led to complicated emotions. “It gave me much more of a profound context,” Mr.
Aronowitz said in an interview last month. But, he added, “I don’t think there’s ever any closure.”
Some learned information about their parents or grandparents for the first time through the lists. For
others, the documentation serves as a harrowing piece of evidence of the atrocities their parents
survived, and an explanation of why so many of them grew up without grandparents or extended family.
“It’s that last, final parting document,” Dr. Williams said. “It really sealed people’s fates.”
For researchers, the discovery of the lists may provide new insight into how the Kindertransport was
organized and how desperate parents came to their decisions.
“The Kindertransport has never been investigated so much from the continental point of view,” said
Andrea Hammel, a professor at Aberystwyth University in Wales and the author of a book about the
Kindertransport.
For Bobby Lax, whose father came to Britain on the Kindertransport, the documentation helped fill gaps
in his family’s story. He found out that his father first went from Berlin to the Netherlands before being
sent to Britain, leaving his brother and parents behind in Amsterdam, never to see them again, Mr. Lax
said.
“While I had discovered most of my dad’s story, it’s absolutely overwhelming to see these original
lists,” Mr. Lax, a filmmaker living in Tel Aviv, said. “There’s something incredibly empowering about
that. It’s the final piece of the puzzle to me.”
More than eight decades on, the lists have brought Ms. Miley a renewed sense of grief. “One of the big
losses when you’re taken away from your family so suddenly,” she said, “is that you don’t know the
personality of your parents.”
On the other hand, she said, she feels gratitude. The discovery has helped give her “a deeper
thankfulness for the gift of life,” Ms. Miley said. “My name and details on that list were the means of
my escape.”
Claire Moses is a Times reporter in London, focused on coverage of breaking and trending news. More
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