Emanuel Bär (1873 – Tod in Theresienstadt 1942), Adolfine Bär, geb. Samuel (1884 – Tod in Auschwitz 1943), Max Bär / Baer (*1909) und Erna Bär / Baer geb. Herz (*1914)

Familie Bär lebte in Schwegenheim, wo Emanuel Bär ein Haus besaß. Er war Teilnehmer am 1. Weltkrieg, wo er in Russland gekämpft hatte.

Als erster der Familie kam Sohn Max nach Worms, um Erna Herz am 18.09.1938 zu heiraten. Es war die letzte Trauung in der alten Wormser Synagoge vor ihrer Zerstörung am 10.11.1938 beim Kristallnacht-Pogrom.

Bereits am 19.10.1938 durfte Max Bär in die USA einreisen, da er einen amerikanischen Verwandten hatte, der ihn aufnahm.                                 

Im November 1938 wurden Ernas Brüder Rudi, Lothar und Herbert verhaftet. Erna, die noch als Büro-Angestellte arbeiten durfte, gelang es, ihre Brüder freizubekommen.

Max erwirkte von Amerika aus drei Visa für Schweden. Erna, ihre Mutter Hilda Herz und die Schwiegereltern Adolfine und Emanuel Bär beschlossen, dass Ernas freigelassene Brüder die Visa nutzen sollten. Sie hofften, für sich selbst später Visa zu erhalten.

Im Januar 1939 reisten die Brüder Herz nach Schweden aus und wurden von Verwandten ihres Schwagers Max aufgenommen.

Im Juni 1939 durfte Erna Bär ihrem Mann Max in die USA folgen. Wie aus Notizen von Frank Baer – Max und Ernas Sohn – hervorgeht, hat dabei möglicherweise ein Mitglied der Familie Ebert geholfen, für das in Osthofen ein Stolperstein verlegt wird. Die Nachfahren von Max und Erna Bär tragen den an die amerikanische Schreibweise angepassten Familiennamen Baer.

Adolfine und Emanuel Bär waren erst im September 1939 nach Worms gekommen, weil ihnen in Schwegenheim das Leben immer schwerer gemacht worden war. Sie wohnten zunächst am Obermarkt 18, im Winter 1941/42 zogen sie zwangsweise in das Haus Salomon in der Judengasse 33. Sie hatten bereits seit März 1940 eine Zusage des amerikanischen Konsulats, jedoch gelang ihnen die Auswanderung nicht mehr.

Mit dem Sammeltransport am 27.09.1942 wurden die Eheleute Bär nach Theresienstadt deportiert. Emanuel Bär starb dort am 14.11.1942. Adolfine wurde am 29.01.1943 nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.

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Quelle:

Dokumentation Schlösser „Die Wormser Juden von 1933 – 1945“   

http://www.wormserjuden.de/

Steine liegen vor dem Haus Obermarkt 18.