Karoline Tuteur wurde am 28.10.1874 in Göllheim geboren. Ihr Bruder Emil wohnte schon seit 1896 in Worms, zuerst in der Andreasstraße 49. Als er 1912 mit seiner Familie in die größere Wohnung am Pfortenring 9zog, nahm er dort seine Schwester Karoline auf, die bis dahin in Göllheim geblieben war. Sie lebte bei der Familie des Bruders bis zum 16.8.1923.
Danach lebte sie als Pfründnerin im Jüdischen Altersheim Worms (heute Raschihaus). Als Pfründner bezeichnete man Bewohner eines Altersheimes, die ihr Vermögen dem Heim zur Bestreitung der Kosten vermacht haben.
Sie wäre 1940 gerne zu ihrem Bruder und dessen Sohn in die USA ausgewandert, die schon rechtzeitig 1936 und 1938 die Ausreise geschafft hatten.
Einen entsprechenden Antrag hatte sie 1940 bereits gestellt, aber er wurde abgelehnt; sie musste in Worms bleiben.
Am 27.9.1942 wurde sie in einem Sammeltransport zusammen mit anderen Wormser Bürgerinnen und Bürgern nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie wenige Tage nach ihrer Ankunft am 6.10.1942.
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Quellen:
Dokumentation Schlösser „Die Wormser Juden von 1933 – 1945“
ITS Archive Arolsen
Der Stein liegt vor dem Haus Hintere Judengasse 6, Raschihaus.