Verhaftet 1941 und deportiert nach Ravensbrück, „verlegt“ am 26. April 1942 nach Bernburg an der Saale (Tötungsanstalt) und dort am selben Tag ermordet.
In Worms zuletzt wohnhaft Judengasse 24. Auguste Lang wurde am 27. September 1904 in Worms geboren; die Eltern waren August und Fanny Lang.
Am 7. Juli 1932 heiratete sie in Hamburg den am 4. Juni 1910 geborenen Klempner Edmund Loduchowski, der evangelischen Glaubens war.
Drei Kinder brachte sie mit in diese Ehe: – Lang Esther Lieselotte, geboren am 1. September 1924 in Worms – Lang Rudolf, geboren am 23. Januar 1930 in Worms und – Lang Gerhard, geboren am 2. März 1927 und verstorben am 13. November 1928 in Worms.
Kinder aus der Ehe Loduchowski sind: – Loduchowski Günter, geboren am 19. Juli 1932 in Hamburg und – Loduchowski Fanny Helene, geboren am 10. Juni 1933 in Worms
Die Eheleute Loduchowski und die drei noch lebenden Kinder zogen am 16. August 1932 von Hamburg nach Worms in die Bärengasse 27 zum Vater der Ehefrau, August Lang.
Die Kinder waren alle jüdischen Glaubens, auch die Kinder des evangelischen Vaters Loduchowski.
Edmund Loduchowski verließ Worms am 29. Januar 1937 nach Braunschweig.
Augustes Tochter Lieselotte flüchtete am 17. Juni 1937 nach Finnland zu ihrer Tante Georgina Rieckmann.
Am 3. März 1938 zog Auguste Loduchowski mit ihren Kindern Rudolf, Günter und Fanny Helene ebenfalls nach Braunschweig.
Alle aber kehrten – ohne Ehemann – am 27. März 1939 wieder zurück nach Worms zu Augustes Vater, der am 5. März 1938 nach Augustes Abreise in die Siegfriedstraße 24 (Haus Zymbalista) umgezogen war.
Da die Familie nach Aussagen der Nachbarn in bitterster Not lebte – die geringe Rente des Großvaters reichte nicht für eine vielköpfige Familie – musste Auguste Loduchowski sich von ihren Kindern trennen.
Wahrscheinlich durch eine jüdische Hilfsorganisation kamen Günter und Fanny Helene am 18. April 1939 nach Bad Nauheim, Rudolf wurde am 30. Mai 1939 ins jüdische Waisenhaus nach Frankfurt abgemeldet. Günter und Fanny Helene kamen am 28. August 1939 wieder zurück zur Mutter und zum Großvater August Lang.
Am 9. Januar 1940 wurde Fanny Helene nach Frankfurt gebracht, wahrscheinlich auch ins Waisenhaus. Günter wurde am 8. April 1940 nach Kassel abgemeldet. Fanny Helene konnte auf bisher ungeklärte Weise gerettet werden. Auguste Loduchowski wurde am 12. März 1941 in die Haftanstalt Mainz eingeliefert (NS-Häftlingskategorie: Schutzhaft). Kurz zuvor – am 03. März 1941 – war sie in Worms in die Judengasse 24 umgemeldet worden. Nach ihrer „Entlassung“ aus der Schutzhaft am 14. Mai 1941 (Quelle: Gefangenenbuch der Haftanstalt Mainz, 1.2.2.1/11561797, ITS Digital Archive, Bad Arolsen) wurde sie in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert, am 26. April 1942 vermutlich in die Tötungsanstalt in Bernburg a. d. Saale „verlegt“ und dort am selben Tage ermordet.
Die Steine liegen vor dem Haus Bärengasse 27.