Emil Nahemias Sommer (1874 – 1944), Martha Amanda Sommer geb Reichleser (1882 – 1944)

Familie Sommer wohnte Kämmererstraße 33 bei der Mutter der Ehefrau.
Martha Sommer war mit ihrem Kind Heinz Erich am 6.4.1915 von Würzburg zu ihrer damals schon verwitweten Mutter nach Worms gekommen, weil ihr Mann eingezogen war. Emil Nehemias Sommer war von 1914 – 1918 beim Bayrischen Landsturm im Kriegseinsatz. Nach dem Krieg kam er auch nach Worms, blieb hier und betätigte sich als Vertreter. Nachdem die Mutter der Ehefrau am 20.8.1930 gestorben war, zog Familie Sommer am 22.7.1932 um in die Liebenauerstraße 121, am 3.4.1934 noch einmal in die Seidenbenderstraße 18.

Sohn Heinz Erich hatte damals Worms schon verlassen. Er hatte ein Jura-Studium begonnen und war als Student gemeldet, als er im März 1933 nach Paris emigrierte. Er ist der nationalsozialistischen Judenverfolgung nicht zum Opfer gefallen. Am 22.7.1954 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft, die ihm im Dritten Reich aberkannt worden war, wieder zuerkannt. Er führt den Namen Eric Sommer, ist verheiratet und lebte in Frankreich.
Die in Worms verbliebenen Eltern zogen am 4.5.1936 in die Pfeddersheimer Straße 86, am 1.3.1937 in die Berggartenstraße 6 (Haus Salomon Herzog, Witwe). Zwangsweise Umsiedlung in eines der jüdischen Häuser bei der schon zerstörten alten Synagoge, wie sie den meisten noch verbliebenen Juden zugemutet wurde, blieb ihnen erspart. Aber auch sie wurden mit dem Sammeltransport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert (DepL II, Nr. 985 und 986). Am 16.5.1944 wurden beide von Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und wurden dort ermordet. Am 11.12.1956 wurden sie zum 8.5.1945 für tot erklärt.