Guthmann, Max (1874 – 1942), Guthmann, Else (1888 – 1944)

Familie Guthmann wohnte in Worms in der Röderstraße 5, im eigenen Haus, ab 1934 in der Röderstraße 11.

Max Guthmann übernahm vom väterlichen Betrieb (Malzfabrik und Getreidehandel) den Getreidehandel. Außer dem Getreidehandel betrieb er einen Braugersten-, Malz- und Futtermittelimport, Auch im öffentlichen Lebe von Worms spielt er eine Rolle. Er war Gündungsmiglied der jüdischen Dalbegloge in Worms und gehörte ihr bis zu ihrwer Auflösung im Dritten Reich an. 1925 war er Vorsitzender des Börsenvereins. Als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei war er von 1919-1922 und von 1926-1930 Stadtverordneter. Bereits 1913 ist er neben Ludwig Frhr. von Heyl im liberalen Lager kommunalpolitisch nachweisbar.

Die Eheleute Guthmann bemühten sich um Auswanderung nach England, Südafrika und USA, jedoch ohne Erfolg. 19421 mussten sie Wohnung und Haus aufgeben und zogen in die Andreastraße 23. Am 12.6.1942 hatten sie zwangsweise, wie viele der noch in Worms verbliebenen Wormser Juden, in eines der Häuser bei der zerstörten Synagoge umzuziehen, und zwar in die Hintere Judengasse 2 (jüdisches Gemeindehaus).

Max und Else Guthman wurden am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert. Max Guthmann starb dort am 15.12.1942 an einer Vergifzung. Seine Frau wurde am 9.10.1944 noch nach Auschwitz verschleppt und kam dort ums Leben.

Überlebene berichteten, wie vorbildlich, hilfsbereit und gütig das Ehepaar und besonders Frau Guthmann nach dem Tod ihres Mannessich in de schweren Lagerleben verhalten haben.

Die Guthmanns hatten drei Kinder:  Lisbeth, geboren 1910 in Worms

                                                      Ernst Stephan, geboren 1911 in Worms

                                                       Werner, geboren 1917 in Worms

Lisbeth war 1933/34 in Prag, lebte dann in Worms. 1937 heiratete sie den Rechtsawalt Dr. Kurt Jakobsohn ais Berlin. Sie und ihre Familie wurden deportiert und umgebracht.

Ernst Stephan studierte Jura, war  Gerichtsreferendar, durfte aber dann seinen Beruf nicht ausüben. Ende 1933 ging er nach Mailand, später nach Rhodesien, schließlich 1948 in die USA. Er lebte bis zu seinem Tod 1992 in Norwalk Connecticut.

Werner Max Guthmann meldete sich am 7.9.1036 nach Südafrika ab und starb dort schon bald.