Heinrich Steinhardt, Jg 1860, wohnte in Worms ab 1901 Kämmererstraße 45, ab 1916 Stephansgasse, ab 1932 wieder Kämmererstraße 45. Heinrich Steinhardt war 1889 von Heidelberg nach Worms gekommen. Er eröffnete und betrieb hier ein Tuch-, Manufakturwaren- und Bettfederngeschäft in der Kämmererstraße 45, bzw. Stephansgasse 18, jeweils in seiner Wohnung.
Am 14.8.1916 zog Schwester Rosa Steinhardt, Jg 1870, von Abenheim nach Worms zu ihrem Bruder Heinrich. Zu beiden zog am 19.2.1917 auch Schwester Berta, Jg 1865, sie kam von Flonheim.
Von Schwester Klara, Jg 1869, ist ein Zuzugsdatum nicht bekannt, sie starb jedoch in Worms am 4.2.1933.
Die älteste Schwester, Ernestine, Jg 1859, kam am 16.11.1935 von Flonheim ebenfalls nach Worms zu ihren Geschwistern.
Am 21.12.1935 zogen Heinrich Steinhardt und seine Schwestern Ernestine, Berta und Rosa ins jüdische Altersheim, Hintere Judengasse 6.
Schwester Ernestine starb im Altersheim am 5.5.1936. Da war sie 77 Jahre alt
Am 11.2.1940 starb Berta Steinhardt, am 16.2.1940 ihr Bruder Heinrich. Es wird Freitod vermutet. Beide Namen stehen auf der Gedenktafel in der Wormser Synagoge.
Die letzte der fünf Geschwister, Rosa Steinhardt, wurde mit dem Sammeltransport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb sie am 20.12.1943.
Die Steine liegen vor dem Haus Kämmererstr. 45.