Hermann Mayer wurde am 6. Oktober 1879 in Bingen geboren. Seine Eltern Philipp (Bingen 1840-1913 Worms) und Sophie Mayer geb. Horch (Worms 1845-1918 Worms) zogen zu Beginn der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts nach Worms und kauften das Haus Judengasse 24.
Sohn Hermann lebte längere Zeit wohl zur Ausbildung in Berlin, von wo er 1908 nach Worms zurückkehrte. Hier heiratete er 1914 die am 12.03.1881 in Frankfurt a. M. geborene Recha Westerfeld. Im Ersten Weltkrieg war er 1915-1918 Soldat, erhielt die Hessische Tapferkeitsmedaille und 1935 das von Reichspräsident v. Hindenburg gestiftete Ehrenkreuz für Frontkämpfer. Von Beruf war er Vertreter in Stoffen. Das Ehepaar bekam zwei Kinder, den Sohn Paul Philipp (Worms 22. 03. 1915) und die Tochter Hella Sophie (Worms 04.10. 1919). Hella verzog 1937 nach Grüssen bei Frankenberg und wanderte später nach Palästina aus. Dort heiratete sie David Kopper. Paul war bereits 1930 zur Berufsausbildung nach Frankfurt a. M. gegangen. Beim Kristallnacht-Pogrom wurde er dort am 10. 11. 1938 verhaftet und in das KZ Dachau gebracht. Von dort kehrte er kurzzeitig nach Worms zurück, meldete sich am 01. 08.1939 nach Havelberg ab und emigrierte von dort nach England. Verheiratet ist er mit einer Berlinerin. Verschiedentlich hat er Worms besucht.
Die Eltern Hermann und Recha Mayer standen im Frühjahr 1940 auf einer Warteliste für Auswanderer in die USA. Doch kam es nicht mehr dazu. Das Ehepaar wurde am 20. 03. 1942 mit dem damaligen Transport aus Worms nach Piaski/Polen deportiert. Beide haben die Folgen der Deportation nicht überlebt. Die Bitte, ihrer zu gedenken, ist von ihrem Schwiegersohn Jehuda Kopper, der in Israel lebt, über Annelore Schlösser und Dr. Fritz Reuter an WARMAISA herangetragen worden.
(Dokumentation Schlösser, Mayer X)
Der Stein liegt vor dem Haus Judengasse 24.