Honig, Helene (1874 – 1942), Leberecht, Edith (1926 – 1942, Enkelin)

Helene Honig aus Bamberg heiratet 1898 Friedrich Zacharias Honig aus Worms. Sie hatten zwei Töchter: Else (1900 – 1958) und Lotte (1909 – ?). Tochter Else heiratete den Weinhändler  Jakob Leberecht 1924. Die Ehe wurde 1936 geschieden. Sie hatten eine Tochter Edith, 1926 in Worms geboren.

Friedrich Honig war Mitinhaber der Firma  Isaak Honig,  Holzhandlung. Die Firma war 1833 gegründet worden. Nach Friedrichs Tod 1927 führte sein Vetter Otto die Firma weiter. Um 1933 bestand die Firma nicht mehr.

Helene Honig, die im Gemeindeleben eine  wichtige Rolle spielte, und längere Zeit den israelitischen Frauen-Kranken-Unterstützungsverein leitete, betrieb nun eine Vertretung von Süßwaren in ihrer Wohnung, Moltkeanlage 9. Mit ihr zusammen lebte Tochter Lotte, Musiklehrerin und Pianistin. Zu ihnen kam 1934, von Bingen aus die Enkelin/Nichte Edith Leberecht.. Alle drei zogen – vermutlich aus finanziellen Gründen – am 6.6.1936 in eine Mietwohnung  Moltkeanlage 10. Hierher zog auch 1937 Ediths Mutter Else Leberecht. 

Tochter Lotte meldete sich schon 1930 ab nach Frankfurt/Main. Von dort aus ging sie vermutlich 1939 nach England. Sie lebte in London und hatte wieder briefliche Verbindung mit einigen Wormsen. Tochter Else verließ Worms 1939 und ging nach London. Sie starb nach kurzer Krankheit 1958.

Helene Honig und ihre Enkelin blieben allein in Worms. 1942 mussten Großmutter und Enkelin zwangsweise in die Hintere Judengasse 2 umziehen. Helene Honig wurde mit dem zweiten Sammeltransport am 27.9. nah Thersienstadt deportiert. Sie starb am 22.8.1943. Ihre Enkelin fiel ebenfalls der „Endlösung“ zu Opfer. Sie wurde mit dem dritten, kleineren Sammeltransport mit unbekanntem Ziel nach Polen deportiert. Auch sie überlebte nicht.

Die Steine liegen vor dem Haus Adenauerring 7.