Manuel Katz (* 1878 – Tod im Vernichtungslager Belzec), Alfred Katz (* 1906 – 1942 Deportation nach Piaski/Polen), Jenny Katz geb. König (* 1877 – Tod im Vernichtungslager Belzec)

Manuel Katz, geboren am 20. April 1878 in Erdmannrode/Osthessen war 1901 von Wittlich nach Worms gekommen und wohnte mit seiner Frau Jenny geb. König, geboren am 27.12.1877 in Felsberg und dem Sohn Alfred, geb. am 30.1.1906 in Worms zunächst in der Schiller­straße 16. Er betrieb dort ein Manufakturwarengeschäft, an dem später auch der Sohn Alfred beteiligt war.

Die Familie zog am 5.10.1933 in die Karmeliterstraße 1, am 20.11.1941 in die Hafergasse 7 (Haus Grünebaum-Bloch).

Im ersten Weltkrieg war Manuel Katz Infanterist und von 1915 bis 1918 im Kriegseinsatz. Er hatte einen Streifschuss am rechten Arm erlitten und Anfang des Dritten Reiches das von Reichspräsident v. Hindenburg gestiftete Ehrenzeichen für Frontkämpfer erhalten.

Nach dem Pogrom am 9./10.11.1938 wurden viele Männer, u. a. aus Worms, in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Zu diesem Zeitpunkt wohnten zumindest Manuel Katz und dessen Sohn Alfred in Frankfurt am Main, Feldbergstraße 35. Diese Adresse wird auf der Einlieferungskarte von Alfred Katz angegeben. Er wurde am 13.11.1938 eingeliefert und bereits am 01.12.1938 wieder entlassen.

Familie Katz stand 1940 auf der Warteliste für die Auswanderung in die USA, der Sohn auch für Palästina. Im Melderegister wurde die Familie mit Datum vom 2.4.1942 als unbekannt verzogen eingetragen.

Sicher ist aber, dass in Wirklichkeit die gesamte Familie mit dem Sammeltransport am 20.3.1942 über Darmstadt nach Piaski/Polen deportiert wurde und niemand von ihnen überlebte.

Als Todesort wird für Manuel und Jenny Katz das Vernichtungslager Belzec im Bundesarchiv genannt.


Quellen:

Dokumentation Annelore und Karl Schlösser (http://www.wormserjuden.de/), Meldekarten, div. Dokumente v. ITS Bad Arolsen, Bundesarchiv Koblenz

Die Steine liegen vor dem Haus Karmeliterstr. 1.