Max Reinmann aus Feudenheim bei Mannheim, verheiratet seit 1902 mit Flora, geb. Mayer aus Essenheim bei Mainz, war Weinkommissionär.
Die Familie wohnte zunächst in der Goethestraße 20. Sie war 1913 von Essenheim nach Worms zugezogen. Die Eltern lebten mit Tochter Ella ab 1937 am Obermarkt 18, ab 1942 in der Hafergasse 7.
Wann Max Reinmann sein Geschäft aufgab, ist nicht bekannt. Nach eigenen Angaben lebte er mit Frau und Tochter Ella vom Verkauf eigener Möbel und von Zuwendungen von Verwandten. Anfang 1940 rechnete die Familie mit der Auswanderung in die USA, da die erforderliche Bürgschaft auf dem Konsulat bereits vorlag ,es klappte jedoch nicht.
Im Jun 1942 musste die Familie nochmal umziehen, in die Judengasse 27. Laut polizeilichem Eintrag sind sie am 10.10.1942 nach unbekannt verzogen. In Wirklichkeit wurden sie mit dem Transport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert. Max Reinmann starb dort am 9.3.1943, seine Frau wurde am 16.5.1944 noch nach Auschwitz verbracht. Dort wurde sie ermordet und gilt als veschollen in Auschwitz.
Tochter Ella, von Beruf Schneiderin, musste ab 1941 in Mainz Zwangsarbeit bei der Firma Werner und Merz leisten. Sie wurde am 20.3.1942 nach Piaski/Polen deportiert. Sie kehrte nicht zurück.
Außer der Tochter hatten die Eheleute Reinmann noch zwei Söhne:
Willi, geb. 1909 und Ludwig, geb. 1914 in Worms.
Willi wanderte bereits 1927 in die USA aus und lebte in New York City. Ludwig ging 1935 nach Frankfurt/Main. Von dort emigrierte er 1937 in die USA. Dort hat er seinen Namen in Lawrence Rennett geändert und wohnte in Connecticut. In Worms war er als Maler bekannt. Es gibt noch einige Bilder von ihm.
Die Steine für die Eltern und Tochter Ella liegen vor dem Haus Goethestraße 20.