Rosenheimer, Jakob (1877 – 1943)

Jakob Rosenheimer war Kaufmann in Worms, verheiratet seit 1910 mit Selma, geb. Türkheimer, geboren 1887 aus Münzesheim.

  Seit 1910 wohnten sie in der Zornstraße 3. Jakob R. war seit 1907 Inhaber der Firma Gebrüder Rosenheimer, Kurz-, Weiß-und Modewaren, Schneiderbedarfsartikel, Kämmererstraß 42.

  Das Paar hatte zwei Kinder:  Max Richaard, geb. 1910 in Worms  und  Gertrude, geb. 1920 in Worms.

  Jakob R. war 1915-1918 beim Landsturm eingezogen. Dann entwickelte er sein Geschäft, das sich in günstiger Lage befand, und brachte es zu gutem Ansehen. Er war in Worms sehr bekannt. Die bald nach Hitlers Machtergreifung einsetzende öffentliche Diffamierung  und Schädigung jüdischer Geschäfte zwangen auch Jakob Rosenheimer, aufzugeben. Wann und unter welchen Umständen dies geschah, ist nicht bekannt. Jedenfalls bestand das  Geschäft 1938 nicht mehr.

 Die Rosenheimers wechselten, wie damals viele Juden, mehrfach die Wohnung. Im Januar 1940 zog en sie an den Obermarkt 18, im Dezember 1940 in die Kaiser-Wilhelmstraße 12 (KW), 1942 schließlich zwangsweise in die Hintere Judengasse 1 (wahrscheinlich aber Nr. 2, denn Nr. 1 existierte nicht!). 

  Die Eheleute Rosenheimer wollten in die USA auswandern und  hatten durch die Vermittlung ihres Sohnes 1940 auch ein Visum. Aber die Emigration gelang nicht. Das Ehepaar wurde mit dem Transport am 27.9.1942 nach Theresienstadt deportiert. Jakob Rosenheimer starb dort am 18.2.1043,.

   Selma Rosenheimer überlebte . Sie war nach 1945  bei ihren Schwestern in Freiburg/Br. und ging 1946 zu ihren Kindern in die USA.

  Sohn Max Richard studierte Medizin, emigrierte 1934 in die USA. Tochter Gertrude folgte ihm 1937 und heiratete dort Herbert Isaak, den Sohn des Weingroßhändlers Isaak aus Worms.

              Der Stein wird im Oktober 2018 vor dem Haus Zornstraße 3 verlegt.