Sigmund Herzog (1880 – 1941), Henriette Herzog, geb. Freyberger (1879-? in Auschwitz verschollen)

Siegmund Herzog Geb. 25.5.1880 in Niederwiesen, verh. seit 1914 mit Henriette Fam. Siegmund Herzog wohnte seit 14.2.1921 am Neumarkt 10. Hier im eigenen Haus betrieb der Ehemann mit seinem Bruder Jakob (für ihn und seine Frau und den Sohn, alle ermordet, waren bereits 2011 Steine verlegt worden) das angesehene und bekannte Geschäft Gebr. Herzog (Trikotagen, Wollwaren, Kurzwaren, Stick- und Nähgarne).

 Mit im Haus wohnten weitere Verwandte. Die Fa. bestand seit 1920, ihr Haus stand Ecke Neumarkt und Metzgergasse in bester Geschäftslage. Die Boykotte gegen sog. ‚jüdische‘ Geschäfte und viele Schikanen ab 1933 erschwerten die Firmenbetätigung in zermürbender Weise.

 Noch im April 1938 konnte man sechs Angestellte halten, jedoch war die Tätigkeit nach dem Novemberpogrom auch ‚rechtlich‘ unmöglich geworden. Auch Siegmund Herzog gehörte zu den 87 Verhafteten, die zeitweilig in Buchenwald inhaftiert worden waren.

 Henriette Herzog geb. Freyberger Geb. 7.9.1879 Grünstadt,

Tochter: Elsbeth Herzog, geb. 3.1.1921 (verließ bald nach 1938 Worms für immer, sie wanderte aus nach Allantown/Pennsylvania USA).

 Die Eltern Siegmund und Henriette verzogen am 28.2.1939 nach Mannheim, von wo aus sie wie alle badischen Juden im Oktober 1940 nach Gurs deportiert wurden.

 Dort starb Siegmund Herzog am 1.11.1941, seine Frau Henriette ist in Auschwitz verschollen.
Die Steine liegen vor dem Haus Neumarkt 10
Text und Verlesung Dr.Gerold Bönnen