(für Johanna Bär wurde dort bereits ein Stein am 17.11.2012 verlegt)
Moritz Bär und seine Frau Johanna sind 1906 nach Worms gezogen. Zuerst wohnten sie in der Kriemhildenstraße, seit 1933 in der Dalbergstraße (jetzt Wasserturmstraße) und zuletzt seit 1937 in der Karmeliterstraße 2.
Moritz Bär arbeitete zunächst als Reisender, später als Vertreter der Firma M.C. Rosenstein, Frankfurt am Main. Um 1920 wurde er Mitinhaber der Firma J. Bär Söhne, Ledermanufaktur, in Rodalben. Ab 1933 hatte er eine Textilvertretung. Er war Kriegsteilnehmer 1914-18 und Träger des EK II.
Sohn Hans Heinrich Bär war Kaufmann. Er konnte mit seiner Frau Georget-te Worms am 6.10.1936 in Richtung Johannesburg/Südafrika verlassen.
Die Eltern Moritz und Johanna betrieben ebenfalls ihre Auswanderung nach Südafrika, der Sohn hatte bereits alle erforderlichen Schritte unternommen, aber der Kriegsausbruch machte sämtliche Pläne zunichte. Im März 1940 standen sie auf einer Warteliste für die USA, aber auch dieser Plan scheiterte. Im September 1940 starb Moritz Bär, offenbar nicht in Worms, denn eine standesamtliche Eintragung fehlt. Er wurde jedoch am 16.9.1940 auf dem jüdischen Friedhof in Worms-Hochheim beerdigt.
Seine Witwe Johanna musste 1941 wie die meisten der noch in Worms verbliebenen jüdischen Menschen zwangsweise ihre Wohnung räumen. Sie kam ins ehemalige jüdische Gemeindehaus Hintere Judengasse 2 (Raschihaus).
Von dort aus wurde sie am 20.3.1942 mit einem Sammeltransport nach Piaski in Polen deportiert (zusammen mit ihrer Schwester Paula Metzger).
Johanna Bär überlebte den Transport nicht, sie wurde am 19.9.1951 per 31.12.1942 für tot erklärt.